Die Geschichte:
Die Hauptperson ist ein männlicher Neujunggeselle der von seinem Weihnachtsabend erzählt. Er hat sich natürlich einen Weihnachtsbaum besorgt, Weihnachtsprogramm im Fernseher eingeschaltet und ist nun dabei sich selbst einzureden, wie wundervoll Weihnachten ohne Bernadette doch sein kann. Als es an der Tür klingelt und der Icherzähler eine Fee und ein Rentier hereinlässt, beginnt ein sehr überschaubares und mit wenig Humor gespicktes „Abenteuer“, dessen Ende genauso überraschend ist wie das Ergebnis von 1+1.
Meine Meinung:
Aus diversen Weihnachtsfilmen und Büchern kennt man das ja, zuerst wird immer ein wenig auf die Tränendrüse gedrückt, damit dann hervor gehoben wird, wie es besser und dementsprechend auch weihnachtlicher wird. Hier haben wir allerdings einen höchst desolaten Icherzähler der, der angeblich ach so wunderschönen, engelsgleichen, zarten, grazilen und überhaupt so was von überwältigenden Bernadette auf mehreren Seiten nachtrauert.
Die weihnachtliche Atmosphäre beginnt auch nicht mit dem Eintreffen der Fee und des Rentiers, die mittels Wunschzettel (welcher von der Fee ausgefüllt und vom Rentier beglaubigt werden muss) in diesem Teil der Stadt Wünsche zu Weihnachten erfüllen. Beide sind leicht zu beschreiben.
Die Fee ist natürlich das Gegenteil der klassischen Fee, wahrscheinlich um so dass Gefühl eines modernen Märchens ohne jegliche Klischees, aufzubauen. Sie hat ihren Job als Wunscherfüller ordentlich satt und ist stinkwütend auf den Weihnachtsmann und auf seinen Bruder den Nikolaus, was den Titel dieses Machwerks erklärt. Auch sonst hat sie einen nicht leicht nachzuvollziehenden Humor und eine negative Sicht der Dinge. Wirklich Spaß scheint sie nur zu haben, wenn sie dem Rentier das Leben ein bisschen unangenehmer machen kann.
Dieses Rentier, namens Herr Rudi, passt mit seinem melancholischem Blick so perfekt zum Ich-Erzähler, dass man ernsthaft glauben könnte, die beiden brennen gemeinsam am Ende des Buches durch. Es hängt die meiste Zeit während der Erzählung in einer Ecke der Wohnung herum und knabbert den Baum an, so lange es nicht mit seinem traurigen Blick beschäftigt ist.
Gegen Ende des Buches taucht Babette dann tatsächlich noch auf, wie vom Erzähler gewünscht. Wie vorher zu sehen hatte sie Streit mit ihrem neuen Freund, die gewünschte Versöhnung findet, wie man es sich denken kann, natürlich auch nicht mit dem Erzähler statt. Das Buch endet dann damit das die Fee und das Rentier verschwinden und dem Erzähler einen 2. Versuch in Form eines Blanko-Wunschzettels da lassen.
Das Einzige, was ich als Pluspunkt benennen kann, ist, dass das Buch sehr dünn ist (vielleicht ein Zeichen davon, dass der Autor selbst die Nase von seinem "Werk" voll hatte?).